Wir beginnen mit dem Schlägergewicht

Wenn ich mir auch hier CenterCourt zu Hilfe nehme, sehe ich, dass es aktuelle Schlägermodelle von 149 - 339 Gramm gibt. 

Ich würde anhand der Gewichte wie folgt unterteilen:

 

Juniorschläger: bis 250 Gramm

Damenschläger: bis 290 Gramm

Herrenschläger: über 290 Gramm

 

Natürlich gibt es auch Damen die schwerer und Herren, die leichter spielen!

 

Aber warum nun schwerer oder leichter:

 

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Ihr bei viel Power und wenig Topspin mit einem leichten Schläger Schwierigkeiten bekommt, den Ball zu kontrollieren. Also viel hinten raus donnern werdet! Das fällt mit einem schweren Schläger leichter.

Aber leider auch aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, dass man mit einem schweren Schläger Armprobleme bekommen kann, nicht muss!

 

Der leichte Schläger bietet Euch meiner Erfahrung nach mehr Power, der schwere mehr Kontrolle! Könnt Ihr also selbst keine Power erzeugen, probiert erst mal ein leichteres Model, könnt Ihr selbst genug Power geben, geht auf ein schwereres Racket.

Vorraussetzung ist natürlich, dass Ihr keine Armprobleme bekommt.

 

Probiert verschiedene Gewichte aus und schaut selbst, was Euch am besten liegt!

 


Kopfgröße

Generell kann man sagen, dass ein kleiner Kopf präziser und ein großer Kopf mehr streut! Hier muss man nun abwägen, an welcher Kopfgröße man sich probiert.

 

Als Beispiel: 

Wenn wir nun mit dem Federer Schläger (580er Kopf) den Ball genau mittig treffen, fliegt der Ball genau da hin, wo wir ihn haben wollen. Machen wir das mit einem 690er Kopf, ist eine gewisse Streuung da!

 

Das Problem ist natürlich beim "Nicht-Profi" wie oft treffen wir den Ball perfekt?!

Wenn man bei jedem fünften Matchpunkt den Ball unsauber trifft und ihn verschiesst, dafür aber die anderen 4 Bälle so gut trifft, dass es Euer Punkt ist, ist die Entscheidung einfach!

 

Ist das aber nicht so, ist ein solch kleiner Kopf nicht zu empfehlen.

Hier ein kleiner Überblick:

Kopfgröße Kontrolle Power Armschonung
klein mehr weniger weniger
groß weniger mehr mehr

Ihr müsst also den für Euch besten Mittelweg finden. Es bringt nichts zu denken, man hat den Anspruch den Ball immer perfekt treffen zu wollen und dann möchte man das beste Ergebnis und deshalb nimmt man den kleinstmöglichen Kopf. Man muss sich ehrlich eingestehen, was passiert, wenn man einen Gegner hat, der einen selbst unter Druck setzt und ob man hier nun noch fähig ist eine hohe Quote an Bällen perfekt zu treffen.

Der kleine Kopf verzeiht nun mal nicht den kleinsten Fehler.

 

Lieber dann einen etwas größeren Kopf wählen, damit man immer noch eine sehr gute Kontrolle und dann auch mehr Armschonung und Power hat.

Der Balancepunkt

Der Balancepunkt sagt einfach nur aus, wie die Gewichtsverteilung beim Schläger ist, sprich ob er Kopf- oder Grifflastig ist.

Als Beispiel mein derzeitiges Modell:

HEAD YouTek IG Speed MP 315

Er ist 68,5 cm (685mm) lang und hat den Balancepunkt 310mm. Man misst also vom Griffende Richtung Schlägerkopf und bei 310mm ist der Schläger ausgewogen.

Man kann ich bei einer Gesamtlänge von 685mm nun gut ausrechnen, dass der Schläger bei 342,5mm exakt in der Mitte ausgewochen wäre. Umso höher also der Balancepunkt, umso Kopflastiger der Schläger. Umso niedriger, umso Grifflastiger ist der Schläger.

 

Ein Kopflastiger Schläger zieht gut und gibt dementsprechend viel Power. Er ist aber auch nicht so Armschonend wie ein Grifflastiger Schläger. Beim Grifflastigen Schläger hat man dann natürlich weniger Power und eine entsprechend bessere Kontrolle.

 

Wie Ihr an meinem Schläger nun feststellt, spiele ich einen sehr Grifflastigen Schläger. Dies liegt nicht daran, weil ich die Power selbst gut machen kann, sondern mit Kopflastigen Schlägern Armprobleme bekomme. 

Habt Ihr keine Armprobleme muss man auch wieder für sich entscheiden, was man möchte.

  • Viel Power ohne etwas dafür tun zu müssen = Kopflastiger Schläger
  • Wenig Power, dafür mehr Kontrolle und Armschonung = grifflastiger Schläger

Das Besaitungsbild

Die Besaitungsbilder gehen bei aktuellen Schlägern von: 16x17 bis 18x20.

 

Besaitungsbild bedeutet, wie viel Längs und Quersaiten ein Schläger hat.

Um einen guten Vergleich vom Saitenbild zu haben vergleiche ich mal meinen YouTek IG Speed MP 315.

Hier gibt es ein Saitenbild 16x18 und ein 18x20 - der Kopf, Gewicht, usw. ist identisch.

Der Unterschied ist einfach.

Ein offenes Saitenbild (weniger Längs und Quersaiten) bedeutet größerer Abstand zwischen den Saiten, was zur Folge hat, dass der Ball mehr von der Saite gegriffen wird. Die Saite unterstützt somit besonders bei Schlägen mit Spin, ob beim Aufschlag, Topspin oder Slice. 

Ein enges Saitenbild (mehr Längs und Quersaiten) bedeutet kleinerer Abstand zwischen den Saiten, was zur Folge hat, dass der Ball weniger in der Saite greift, somit zwar weniger Spin bei den Schlägen entsteht, dafür aber mehr Kontrolle und Armschonung.

 

Das Saitenbild lässt sich natürlich nur bei Schlägern, die auch die gleiche Kopfgröße haben vergleichen. Ich übertreibe jetzt einmal.

Habt Ihr einen Kopf mit 580 und ein Saitenbild von 16x18 und vergleicht diesen mit einem Kopf von 690 mit 18x20, dann hat dieser Schläger zwar mehr Längs und Quersaiten, aber natürlich auch bei einer weitaus größeren Trefferfläche. Somit ist das Saitenbild beim kleinen Schläger natürlich enger, also beim großen Schläger.

Fazit

Überlegt also wie Ihr spielt, was Euch wichtig ist. 

 

Power selbst machen + Kontrolle = schwerer Schläger < Gefahr von Armproblemen

Schläger macht die Power + weniger Kontrolle = leichterer Schläger 

 

präzise Schläge, kein Verzeihen von Fehlern = schwerer Schläger < Gefahr von Armproblemen

kleinere Streuung, verzeiht Fehler = leichter Schläger

 

Spinunterstützend = im Verhältnis zum Schlägerkopf ein weites Saitenbild

Armschonend + Kontrolle = ein enges Saitenbild

 

Schläger macht die Power, weniger Kontrolle = Kopflastiger Schläger (Balancepunkt weit oben)

Du machst die Power, mehr Kontrolle = grifflaster Schläger (Balancepunkt weit unten)

 

Wenn Du Dir nun bei allem darüber im klaren bist, was Du möchtest, findest Du einige Testschläger, die Du Dir z.b. bei CenterCourt bestellen und testen kannst!

Du kannst bei Zweifel ja auch den gleichen Schläger mit 2 Besaitungsbildern bestellen, oder einen Schläger mit gleicher Kopfgröße als Grifflastigen und Kopflastigen Schläger bestellen. So siehst Du gleich, was für Dich in Frage kommt.

Habt Ihr weitere Punkte, die hier nicht stehen? Nur her damit! Gern mit Eurem Namen, Link, etc.

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Kommentare: 6
  • #1

    Tennisklaus (Freitag, 17 Mai 2013 20:58)

    Sehr schöner Beitrag und auf-den-Punkt mal dargestellt. Danke, hat mir grad auch geholfen.

  • #2

    Christian Klettenheimer (Samstag, 18 Mai 2013 08:09)

    Danke schön :)

  • #3

    Tommy (Montag, 05 August 2013 13:56)

    Da fällt mir noch eine Formel ein:
    weniger Bespannungsgewicht = höhere Beschleunigung + mehr Spin + bessere Armschonung - schlechter Kontrolle

    mehr Bespannungsgewicht = geringe Beschleunigung - weniger Spin - geringere Armschonung + bessere Kontrolle

  • #4

    Marcel (Sonntag, 13 August 2017 14:03)

    Danke
    Genau die Infos die ich gebraucht habe!

  • #5

    Hansjörg (Donnerstag, 07 November 2019)

    Danke für die tolle Beschreibung, hat mir echt geholfen :)

  • #6

    TheSaint (Dienstag, 21 September 2021 21:41)

    Also ich mache jetzt mal einen aktuellen Eintrag. da ich das Forum hier gut finde. Ich spiele den Head Speed Pro 360+ (immer 18x20) Saitenbild.
    Bespanne immer 25/25 vor jeden Turnier oder wichtigem Match. Am kommt mir der Schlager etwas hart vor und ich muss einiges dazutun damit auch genug Power raus kommt. Aber ich sage mal nach 20 min wenn die Saite sich (eingekuschelt hat) gibt es nix Besseres. Speed + Kontrolle und Päzision was will ich mehr. Wobei wenn ich den Schläger dann unter der Woche spiele bei 20-14 Grad Sand und er noch etwas weicher geworden ist wird er noch nen Tick touchiger. Denk mal so bei 24 kg. Übrigends ich habe LK10 und teste selber seeeehr viele Schläger aber lande immer wieder beim aktuellen Speed.

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